Mittwoch, 11. November 2015

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen - Nemo: Fluss der Geister (Panini)

Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen - Nemo: Fluss der Geister (Panini)

Die Zeit rinnt weiter unaufhörlich durch die Sanduhr und wir schreiben mittlerweile das Jahr 1975. Janni Dakkar, Kapitän Nemos Tochter, Kommandantin der Nautilus und Piratenkönigin von Lincoln Island, ist nun schon 80 Jahre alt und immer noch abenteuerlustig. Sofort macht sie die Nautilus ein weiteres mal flott als sie davon hört, dass Königin Ayesha zurückgekehrt sein soll. Auf der Suche nach ihr steuert sie die Nautilus nach Südamerika, wo sie bald den Amazones hinunter schippern. An ihrer Seite steht ihr Bodyguard Hugo Coghlan, der erste amerikanische Superheld und in Geistergestalt sind Van Dusen, Jack und andere verstorbene Weggefährten immer bei ihr. Nach ein paar kleineren Umwegen, unter anderem in den Ruinen von Mu und auf dem Maple White Land getauften Dinoplateau erreichen sie alte Tempel, die eine neue Funktion erfüllen. Mit ihnen entdecken sie auch eine alte Ideologie, die sie eigentlich vor 30 Jahren vernichtet hatten.


Das Traumduo Alan Moore (Story) und Kevin O‘Neill (hübsche Bilder) legt noch einmal nach und liefert den dritten und somit letzten Teil der Nemo Trilogie. Dabei handelt es sich um einen Ableger der Reihe „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“. Ein überraschend gradlinigen Abenteuer Comic hat Moore hier geschrieben, die popkulturellen Anspielungen und der Plot an sich sind leicht zu verfolgen und diesmal nie Kryptisch oder zu nerdig. Wenn ihr „Hugo Hercules“, „The Lost World“, „Godzilla“ und ein paar andere Sachen kennt seid ihr eigentlich bestens vorbereitet. Höchstens der Klonplot könnte ein paar Anspielungen bereithalten die nicht alle sofort erkennen. Ansonsten ein Einsteigerfreundliches Kapitel. Aufregend bleibt es auch so, wenn auch der Fokus auf diesmal auf einfach gestricktem Abenteuer und einer Menge Pulp liegt. Lässt sich sehr kurzweilig weglegen.

Das Artwork ist voll auf der Höhe von dem was Kevin O‘Neill uns jedes mal aufs Neue bei jedem Kapitel der Gentlemen kredenzt. Sein ganz eigenerer, etwas verschrobener, dennoch leicht zugänglicher Stil macht auf jeder Seite eine gute Figur und egal ob großbusige Nazifembots oder gekinnhakte T-Rexe, alles sieht gleichermaßen dufte aus.

Vielleicht nicht der tiefsinnigste Abschluss den man sich für die Trilogie hätte erwarten können, dennoch ein sehr guter, unterhaltsamer Comic.

8 von 10 beleidigende Kuhpasteten