Sonntag, 29. Mai 2016

Planet Hulk #1 (Panini)

Planet Hulk #1 (Panini)

Dieser Sammelband von Panini enthält The Incredible Hulk #87-#95, sowie Giant-Size Hulk #1.

Bruce Banner hat sich nach Alaska zurückgezogen um die Welt und letztlich auch sich selbst vor der Wut und der Zerstörungskraft des Hulks zu beschützen. Trotz all den Diensten, die Hulk der Menschheit erwiesen hat beschließen Iron Man, Reed Richards und Dr. Strange den Smaragdgrünen Giganten endgültig los zu werden. Sie schicken ihn auf eine Weltallmission, bei der er einen S.H.I.E.L.D. Satteliten aufhalten soll, der außer Kontrolle geraten ist. Nachdem er diesen Auftrag erfüllt hat fliegt sein Raumschiff allerdings nicht zurück zur Erde, denn seine eigentlichen Freunde haben beschlossen ihn auf einen weit entfernten von intelligenten Wesen unbewohnten Planeten zu schicken. Dabei geht aber etwas schief und er landet nicht auf einem ruhigen Planeten mit schönen Wäldern und friedlichen Tieren, auf dem er endlich Frieden finden kann, sondern auf einem von insektoiden, schwarmhaften Kriegern bevölkerten Planeten. Plötzlich ist er nicht mehr eine der unbesiegbaren Mächte, sondern nur einer unter vielen Kriegern seiner Klasse und als ein solcher muss er auf den Befehl des roten Königs hin in der Arena gegen andere Aliens wie zum Beispiel Kriegerinnen der Brood antreten. Noch nie war der grüne Gigant so gewöhnlich, klein und verletzlich wie auf Sakaar.

Spider-Man, Thor und Hulk waren wohl in früher Kindheit meine Lieblingshelden. Schon bald wurden sie alle von den X-Men abgelöst, aber bis dahin gab es nichts besseres als die drei. Daher habe ich in meinem Leben schon so manchen Hulk Comic gelesen und es gab ohne Frage einige gute Arcs, tolle Runs und kleinere Events die erfreulich waren, doch nichts hat den Charakter in seiner modernen Inkarnation derartig definiert wie Greg Paks "Planet Hulk" Arc, dessen ersten Teil Panini in diesem Trade abgedruckt haben. Was dieses Trade von anderen Sammelveröffentlichungen der "Planet Hulk" Story unterscheidet, ist dass hier auch die direkte Vorgeschichte noch mit abgedruckt wurde, die sonst oft nicht dazu gezählt wird.

In Planet Hulk verschiffen die Illuminati den Hulk, gegen den Willen von Namor, auf einen fremden Planeten. Dort soll er endlich Frieden finden. Doch stattdessen landet er auf einem kriegerischen Planeten, auf dem der rote König erbarmungslos über alle wilden Stöcke regiert und jeden töten lässt, der ihm in den Weg kommt. Besonders mächtige Widersachern pflanzt er ein Gerät ein mit dem er sie kontrollieren kann, so macht er sie zu gehorsamen Gladiatoren, die zu seiner Unterhaltung blutige Kämpfe gegen Monstren und andere Krieger, sowie Kriegsmaschinerie austragen müssen.

Natürlich wird auch Grünnarbe zum Gladiator dieser Welt. Doch während er bei uns zu den mächtigsten Wesen zählt, die man sich vorstellen kann, ist er hier nur einer von vielen mächtigen Kämpfern. Deshalb muss er sich mit anderen Gladiatoren verbünden. So lernt er auf der neuen Welt auch neue Freunde kennen. Darunter sind auch zwei bekannte Aliens. Einmal ein Steinmensch vom Planeten Ria. Korg, wie er heißt war vor vielen Jahren schon mal auf der Erde, wo er vom Donnergott Thor wieder verjagt wurde. Dann ist da noch eine Brood und einige andere Sklaven des Imperiums, die sich gemeinsam mit ihm gegen ihre Peiniger auflehnen. Einen Gastauftritt gibt es noch vom Silver Surfer, den es aus Versehen auch nach Sakaar verschlagen hat. Außerdem gibt es mittendrin auch noch einen Flashback zu den Geschehnissen aus Journey into Mystery #83, dem ersten Auftritt von Thor.

Pak erzählt hier also von Hulk als Gladiator, der eine Truppe Rebellen um sich scharrt um ein riesiges Imperium zu Fall bringen. Eine coole Story, genauso wie die Idee den Hulk unter eine Truppe zu mischen in der er nicht mehr unbesiegbar ist, sondern nur noch eine starker Kämpfer unter vielen. So wird er verletzbar und zum ersten mal ist er ohne Pause in Gefahr. Dadurch wird’s spannend und er muss sich erst mal an diese neue Situation gewöhnen und darauf einstellen. Auch die Teamzusammenstellung ist mal was ganz andere, schon allein, dass der Hulk mit einer Brood zusammen arbeitet ist was ganz neues gewesen und eine Rückkehr der Steinmenschen aus Thor ist eine feine Idee. Planet Hulk startet ohne lange Umschweife und wirft den Leser gemeinsam mit dem Hulk in eine fremde Welt und vollkommen unbekannte Situation. Von da an beginnt eine Geschichte, die den Hulk auch in den nächsten Jahren nicht mehr los gelassen hat. Eine einflussreiche Story, die nichts an ihrem Reiz verloren hat.

Das Artwork stammt von einem größerem Team, ist daher leider auch nicht durchgängig konsistent in der Qualität. Meist siehst es aber wirklich sehr gut aus und gerade die vielen krassen Monster und wilden Tiere von Sakaar sind cool. Neben der epischen Action ist erstaunlicherweise der Flashback zu Journey into Mystery #83, der in einem zwar modernen Stil gezeichnet wurde, der aber dem alten Jack Kirby Stil huldigt. Einfach eine cooler Arc, den ich jedem Marvel Fan empfehlen würde. Auf jeden Fall ein essentieller Teil der letzten Jahre Marverlhistorie und zurecht Teil der Marvel-Comic-Sammlung.

Das Trade kommt leider ganz ohne Extras aus.

7,8 von 10 zerrissene Männer