Montag, 22. August 2016

Punisher killt das Marvel-Universum (Panini)

Punisher killt das Marvel-Universum (Panini)

Enthält den One-Shot “Punisher kills the Marvel Universe” und alle vier Teile der Miniserie “The Marvel Universe vs. the Punisher”.

Punisher kills the Marvel Universe

In dieser Realität wird Frank Castle Mitglied einer New Yorker Polizeispezialtruppe nachdem er aus der Armee ausgetreten ist. Eines Tages wird seine Familie jedoch zufällig Opfer eines Superheldenkampfes zwischen den Avengers, X-Men und Brood. Als die Helden danach keine ehrliche Reue für ihr unumsichtiges Handeln zeigen dreht Frank durch und schwört als Punisher alle Superhelden und Schurken für ihr tun zu bestrafen.

Dieser One-Shot aus dem Jahre 1995 geriet damals schon kurz nach seiner Veröffentlichung in Vergessenheit und kam erst später zu Ruhm, als Autor Garth Ennis durch die stetig steigende Beliebtheit von Preacher zum neuen Star der Comicszene wurde. Der Comic ist dabei ganz solide und kann unterhalten. Einige Ennis typische Momente sind vorhanden, es wird ein düsteres, teils überhebliches Bild der Superhelden gezeichnet und ein wenig fieser Humor ist auch dabei. Insgesamt ist der Comic dann aber doch zu sehr ein Produkt der Neunziger Jahre um heute noch wirklich gut zu sein.

The Marvel Universe vs. the Punisher

Aus dem War Journal des Punishers:

Circa fünf Jahre ist es her das Spider-Man an einem ganz normalen Tag Rhino quer durch New York geprügelt hat. Ein normaler Tag im Big Apple, abgesehen von dem Fakt das die Spinne normalerweise keine großen Brocken seiner Feinde aus ihnen herausreißt. Und das war nur der Anfang alle, egal ob Held, Schurke, Mutant, Superwesen oder Zivilist, fingen plötzlich an sich wie wild gewordene Höhlenmenschen zu benehmen. Da fällt mir ein, doch es war ein ganz normaler Tag in New York. 

Keiner fand ein mittel gegen die Seuche. McCoy nicht, Pym auch nicht fuck Richards konnte nicht mal seine Frau davon abhalten seine Kinder zu töten. Und Stark? Der ist nur noch eine Statue irgendwo in Manhatten. Die überlebenden können nicht mehr auf ihre Helden zählen das einzige was zwischen ihnen und den Monstern steht ist das größte Monster von allen, der jenige der schon immer mit seinen Urinstinkten auf die Jagd ging: ICH! Nur ungern denke ich daran das ich Schuld an der Apokalypse bin. Ich hörte von einem Waffendeal, es ging nicht um Schrotflinten oder so etwas, diesmal ging es um etwas wirklich fieses. Zum Unglück der restlichen Welt beendete ich den Waffendeal nicht unbedingt auf filigrane Art ihr wisst wie ich so was handle. Alle tot, leider auch alle unschuldigen Wesen auf diesem Planeten, wie immer konnte ich niemanden endgültig beschützen.
New York wurde von den Stämmen untereinander aufgeteilt gerade letztens konnte ich Thing und seinen Stamm auslöschen, hat lange gedauert aber wenn man die richtige Waffe gefunden hat kann man jedes Problem lösen. Die anderen Stämme wurden von jemanden vernichtet der noch als der Todbringer bekannt ist. Einen anderen Stamm gibt es noch. Dessen Anführer scheint auch ein alter bekannter zu sein, jedenfalls spannt er seine Netzte in der nähe von Ground Zero. Witzbold, wenigstens ist das eine gute Metapher. Nur eins Nervt, sein Botschafter.“FRAAAAAAANKIEEHIHI!” Ich muss aufhören, ich hab Kundschaft. *BÄM!*

Der mehrfache Bram Stoker Award Gewinner Jonathan Maberry (Marvel Zombies Return: Wolverine) hat sich, nach dem er anfänglich nur Martial Arts Geschichten geschrieben hat, mittlerweile auf Storys spezialisiert die Immer etwas mit Infektionen zu tun haben egal ob im Horror Bereich wo Werwölfe, Vampire und Zombies die Plage per Biss weitergeben oder in der Science Fiction wo es sich dann um Bio Terrorismus oder Seuchen der Zivilisation dreht. Seine größten Einflüsse sind wohl George Romeros “Night of the living dead” und Richard Mathesons “Ich bin Legende“. Ganz im Stile seiner Vorbilder kreiert Maberry hier eine zerstörte Welt die von einer schrecklichen Seuche heimgesucht wurde. Wie üblich fürs Genre gibt es auch hier etwas Sozialkritik und eine der zentralen Fragen ist wer eigentlich das wirkliche Monster ist. Gerade wenn man bedenkt das Frank sein ganzes leben lang die Wahl hat zwischen töten und es nicht zu tun, die Infizierten aber nur ihren Instinkten folgen und gar nicht die Wahl haben sich anders zu verhalten. Die Grenzen sind bei solchen Fragen immer fließend was wiederum gut zu Punishers Charakter passt der ja auch im richtigen Marvel-Universum ein zwiespältiger Charakter ist. Deadpools Gastauftritte können auch gefallen obwohl er hier eigentlich nur als Kanonenfutter herhalten muss. Das Artwork ist ziemlich cool und stimmig hätte von mir aus aber noch etwas düsterer sein können. Das Writing ist ziemlich gut, zumindest bei den Marvel Figuren, der Pfarrer und der kleine Junge bleiben bis zum Ende sehr blass und haben überhaupt kein schlüssiges Caracter Development daher leider doch nur:

7,5 von 10 Witze über Red Skull