Dienstag, 27. Juni 2017

Crossed #17: Badlands 10 (Panini Comics)


Crossed #17: Badlands 10 (Panini Comics)

Der wenig begabte Mangaka Satoshi und zwei seiner besten Jugendfreunde müssen in einen japanischen Freizeitpark in dem gerade eine Cosplay Convention abgehalten wird. Leider ist der Grund dafür kein spaßiger. Denn vor einigen Stunden hat der Fluch der Gefirmten auch Japan innerhalb kürzester Zeit zerstört. Daher müssen die drei ihre Freundinnen, die Prostituierte Miku und Hazuki, die Tochter des örtlichen Yakuza-Bosses retten. Unterstützung bekommen sie dabei von Hazukis Vater, einigen seiner Handlanger und dem Familien-Löwen Usama. Nach diesem Kapitel geht es erneut in die USA, wo wir ebenfalls in den Anfangsstunden der Gefirmten sehen was geschieht wenn die Killer mit den Kreuzen im Gesicht in einem Hochsicherheitsgefängnis Eskalieren.

Der zehnte Badlands Sammelband präsentiert gleich zwei abgeschlossene Geschichten aus dem einst von Garth Ennis erdachten Crossed Universum. Den Anfang macht „Fünf blutige Finger“ vom Autor David Hine (Marvel Noir: Spider-Man) und dem argentinischen Zeichner Nahuel Lopez (God is Dead). Die Geschichte dreht sich um eine Gruppe von 5 japanischen Tweens die sich einst vereint haben um als Loser nicht mehr so allein zu sein. Daraus entstand eine, nicht nur sprichwörtliche, unsterbliche Bindung zwischen den fünf Trashfans.

Mit dieser Story ist Hine wohl eine der unterhaltsamsten Crossed Story seit langem gelungen. Die fünf Hauptcharaktere sind überaus sympathisch und es herrscht eine tolle und glaubhafte Chemie zwischen ihnen. Zugleich gibt es hier Verbindungen zu Crossed #12. Falls er die Serie also schon länger verfolgt werdet ihr tatsächlich Charaktere und Plotelemente wiedererkennen. Außerdem ist der Teil mit dem Yakuza-Boss und dem Löwen krass over the Top und gerade deshalb lesenswert. Die Gewalt ist auf dem gewohnten Niveau der Serie, aber da gab es wirklich schon sehr viel schlimmeres. Der Fokus liegt hier wirklich auf den Charakteren und ihrer Verbindung zueinander. Und das Ende ist wirklich Herzerwärmend, was man nicht unbedingt oft bei Crossed behaupten kann. Das Artwork ist solide aber nichts besonderes. Gehobener Standard für die Crossed Reihe würde ich sagen.

Optisch ist die zweite Geschichte „Brüder“ dank des Artworks des ebenfalls argentinischen Zeichners Fernando Heinz deutlich stärker ausgefallen. Heinz ist vor allem durch seine westlichen Mangaarbeiten an StarCraft und WarCraft bekannt geworden und überzeugt hier vor allem durch dynamische Posen und sehr gut nachvollziehbare und energiegeladene Bewegungsabläufe. Beide Geschichten werden leider optisch mal wieder durch das digitale Coloring von Avatar Press runter gezogen, das am Ende eh immer alles gleich aussehen lässt.

Leider bietet die zweite Geschichte dann nur sehr wenig spannendes. Im Grunde geht's um harte Typen die hart sind und sich mit den Monstern kloppen. Mehr steckt hier wirklich nicht dahinter. Als Füllmaterial noch ganz gut, aber von Justin Jordan, dem Autoren von „The Legacy of Luthor Strode“ hätte ich wirklich mehr erwartet.

Für Crossed Fans ist die erste Story ein klares Muss, aber auch die härtesten Fans werden mit der zweiten Story wohl nur wenig Spaß haben. Gebt der Geschichte von David Hine aber trotzdem gern eine Chance.

6,6 von 10 blutrünstige Gundams