Sonntag, 4. Februar 2018

Kingdom: New Lands (Noio) [PS4]

Kingdom: New Lands (Noio) [PS4]


Als König*in eines nicht näher genannten Inselreichs müsst ihr euer Königreich neu aufbauen nachdem ihr mit eurem Schiff gekentert seit und alles verloren habt. Mit eurem treuen Pferd sucht ihr nach Schätzen und neuen Bewohner*innen, die zu Farmer*innen, Bogenschütz*innen, Handwerker*innen und Ritter*innen ausgebildet werden müssen. Aber ihr solltet euch beeilen, denn Nachts kriechen Monster aus ihren Portalen und werden versuchen euch alles wegzunehmen und wenn ihr eure Krone verliert bedeutet dies das Aus für euer junges Königreich.

Kingdom ist ein 2D Sidescrolling Strategie Spiel, dessen Gameplay sich vor allem auf Ressourcenmanagment konzentriert. Jedes der fünf Level (und dem zusätzlich in der PS4 Fassung enthaltenen DLC Level) besteht aus einer Insel, die aus einen einzigen Screen besteht. In der Mitte des Screens befindet sich euer Lagerfeuer und die Landschaft links und rechts davon wird jedes Mal zufallsgeneriert. Je nach Level findet ihr neben Wiesen und Wäldern auch wilde Dörfer, die Behausung des Händlers, Bäche, Steinformationen, Befestigung, Schatztruhen, euer Schiffswrack und ein paar weitere Dinge die jetzt aber zu viel verraten würden.

Eure Aufgabe ist es in jedem Level das Wrack eures Schiffes zu finden und es zu reparieren. Danach könnt ihr zur nächsten Insel segeln. Allerdings kostet die Reparatur ziemlich viele Goldmünzen. Ihr steuert dabei lediglich euer Pferd und könnt auf eure Umgebung nur Einfluss nehmen, indem ihr Goldmünzen fallen lasst. Lasst ihr zum Beispiel Gold vor einem Baum fallen, wird der Baum gefällt. Lasst ihr Gold vor einer Felsformation fallen wird daraus ein Wachturm gebaut und so weiter. Neue Gold kann durch Farmen erwirtschaftet werden, zuerst bleibt euch aber nur Hasenjagd und der reisende Händler als Einkommensquelle.


Der Kniff des Spiels ist es also eine gute Balance zu finden. Ihr müsst euch mit Mauern, Bogenschütz*innen und Wachtürmen gegen die Monster verteidigen, aber auch die Infrastruktur eures Camps ausbauen um auf bessere Technik wie Katapulte, Buffs und mehr Goldquellen zu erschließen. Außerdem braucht ihr natürlich Gold um das Schiff zu bauen und zugleich ist eure Goldkasse auch eure Lebensanzeige. Kniffliger wird es wenn ihr die Feinheiten des Spiels entdeckt. Wilde Dörfer generieren Täglich neue Bürger*innen eures Königreichs, die rekrutiert werden können. Baut ihr euer Königreich aber weiter aus um mehr Farmen oder Wiesen zu erschließen (Wiesen lassen Hasen spawnen und das Gras stellt die Ausdauer eures Pferdes wieder her), schlucken eure Bauarbeiten irgendwann die Dörfer oder das Haus des Händlers. Dadurch verliert ihr dann auch die positiven Effekte dieser Orte. Damit einher geht leider auch etwas RNG Glück, denn wenn die wichtigen Orte schlecht auf der Karte platziert sind können die Level unter Umständen sehr schwer bis unmöglich zu gewinnen sein.

Das Andere Problem des Spiels ist das es zu Beginn nur sehr wenig erklärt. Es bringt zwar Spaß die verschiedenen Techniken und Feinheiten zu entdecken und zu verstehen wie alles zusammenspielt, aber gleichzeitig ist es auch nervig, wenn man zufällig ein Detail nicht mitbekommen und deshalb eine wichtige Funktion zu spät entdeckt. Aber mein einziger wirklich großer Kritikpunkt an diesem sonst sehr unterhaltsamen Spiel ist, dass das Gameplay sehr schnell sehr repetitiv wird. Wenn ihr die Grundlegenden Strategien erst mal verstanden habt, macht ihr immer das Gleiche und passt eure Pläne nur ein wenig an die sich ändernden Umstände an. Ist dann erst mal alles so aufgebaut wie ihr es haben wollt besteht der Rest des Levels nur noch aus routinierten hin und her Laufen. Bis ihr das Spiel also gemeistert habt ist es sehr spaßig, aber dann gibt es nur noch wenige Gründe weiter zu spielen.

Die Grafik kommt in einem wunderschönen und detailversessenen Pixelart Stil. Die Charaktere sehen toll aus, es gibt verschiedene Coole Monster und vor allem euer Pferd ist für solch ein pixeliges Tierchen sehr ausdrucksstark. Noch schöner sind die Landschaften, vor allem im Winter und Herbst sind sie wahre Schönheiten. Auch der Soundtrack ist wirklich toll und da sich hier atmosphärische Soundlandschaften mit schönen Melodien und ein paar spannenden Action Stücken miteinander abwechseln wird jede Situation bestens untermalt. Nur die Soundeffekte sind etwas zu gewöhnlich und bestehen teilweise aus bekannten Assetts. Leider kommt es im Late Game, wenn irgendwann hunderte Monster euch attackieren zu teilweise sehr starken Slowdowns, die die Kontrolle doch stark erschweren.

Kingdom kann schnell so manche Stunde fressen und kann dabei sehr gut und clever unterhalten. Leider verfliegt die Magie dann aber etwas schneller als erwartet. Für 10-15 Stunden ist das Game aber eine große Freude.


7,7 von 10 dicke Geldsäcke